Mit Mitte 20 spazierte ich zusammen mit einer guten Freundin im Saarland in
der Nähe des brennenden Berges, wo einst Johann Wolfgang von Goethe
sinnierte. Und auch mir kam während unseres Spazierganges ein kühner
Gedanke. `Was wäre wenn es keine Schule gäbe? Würde alles in Chaos
versinken? Oder würden die Menschen nicht viel mehr selbstbestimmt ihrem
Wissensdurst nachgehen? Wenn sie z.B. eine andere Sprache erlernen
wollten, oder ein spezielles Handwerk zu beherrschen wünschten, würden
sie sich nicht selbst einen geeigneten Lehrer, Meister oder Mentor
suchen, der sie ihrem Ziel näher bringt?`
10 Jahre später bin ich nun Mutter zweier Kinder und diese damaligen
Gedanken vom brennenden Berg kommen mir aktueller vor den je. Wenn ich
auf unsere Bildungslandschaft blicke und auf die zukünftigen großen
Umbrüche, gesellschaftliche, als auch klimatische, sehe ich Menschen die
auf bisher noch nicht betretenen Pfaden gehen müssen. Menschen, die für
etwas brennen, um Berge zu versetzen.
Ein neues Denken ist die Voraussetzung zur Problembewältigung der
zukünftigen Herausforderungen und ich bin überzeugt, dass freie
demokratische Schulen, einen Grundstein dafür legen können.
– Dorothea Lata –